Wie führe ich ein erfülltes Leben, Caroline Theiss?

Shownotes

Die Welt wird immer komplexer und wir alle sammeln Coping Strategien wie Pokémon Karten. Aber kontrollieren können wir trotzdem nicht was passiert, so sehr wir es uns auch wünschen oder einreden. Zum Glück gibt es kleine Bereiche, in denen wir bewusst und aktiv Handeln können, oder vielleicht sogar müssen.

Dafür brauchen wir unsere Ressourcen und müssen wissen, wie wir diese aktivieren können. Meine Gästin ist darin ziemlich gut und teilt ihre Kompetenzen bereitwillig mit uns. Sie ist der Überzeugung, wenn die Menschen im Einklang von Verstand, Körper und Geist sind, übernehmen sie auch gerne Verantwortung für ihr Leben und die Gesellschaft. Ich denke sie hat da einen validen Punkt.

Ausserdem geht es um Sinnhaftigkeit. Ganz schön grosses Wort, aber wir versuchen uns dem pragmatisch zu nähern, und Humor darf auch niemals fehlen.

Meine Gästin Caroline Theiss ist Trainerin, ressourcenorientierte Beraterin nach ZRM© und arbeitet am liebsten system- und lösungsorientiert in der Organisationsberatung und im Team Empowerment.

Transkript anzeigen

00:00:05: Hallo ihr Lieben, herzlich willkommen bei I Feel You, dem Psychologie-Podcast des Reflab mit einer neuen Folge.

00:00:25: Mein Name ist Janne Horstmann, ich bin Theologin und Pfarrerin und nach diesem Gespräch in dieser Folge war ich mal wieder so richtig motiviert.

00:00:36: Und hatte mal wieder das Gefühl, dass man tatsächlich, wenn auch um kleinen Dinge verändern kann in dieser Welt.

00:00:41: Und ich glaube, das tut vielleicht uns in dieser Zeit aktuell allen ganz gut.

00:00:48: Ich rede in meinem Podcast mit Menschen, die sich auskennen über große Themen und große Gefühle für ein bisschen mehr Verständnis für uns selbst und für einander, weil das Leben schon kompliziert genug ist.

00:01:00: Und über genau dieses komplizierte und komplexe und manchmal eben richtig anstrengende Leben rede ich in dieser Folge mit Caroline Thais.

00:01:10: In dieser Staffel von I-Failure geht es nach wie vor um Resilienz.

00:01:13: Und Caroline Thais beschreibt sich selbst als Kopfsortiererin, Reframingmeisterin und Ressourcenaufzeigerin.

00:01:22: Darum geht es auch in unserem Gespräch ganz viel.

00:01:25: bringt Ordnung ins Denken und Schwung ins Handeln und Mut für neue Wege, schreibt sie selbst über sich.

00:01:32: Und ich muss sagen, davon habe ich wirklich viel auch in unserem Gespräch gespürt.

00:01:37: Ganz viel Spaß bei dieser Folge von Eiffelium mit Karoline Theis zum Thema Resilienz.

00:01:47: Hallo, liebe Karoline.

00:01:48: Wie schön, dass du da bist.

00:01:49: Ich freue mich sehr.

00:01:50: Hallo.

00:01:52: Ich starte immer mit einer für viele... Eine relativ einfachen Frage, aber wenn man sie ehrlich beantwortet, vielleicht gar nicht immer so einfach eine Frage.

00:02:00: Wie fühlst du dich?

00:02:01: Wie geht es dir?

00:02:02: Ja, Geldes will immer keiner wissen, wie es einem wirklich geht.

00:02:06: Wie geht es mir?

00:02:07: In der Tat gut, würde ich jetzt mal sagen.

00:02:10: Da habe ich heute auch noch gar nicht drüber nachgedacht, um ehrlich zu sein.

00:02:12: Gut, gut geht es mir.

00:02:14: Schön.

00:02:15: Das ist doch schön.

00:02:18: Ja, mir geht es auch gut.

00:02:19: Ich freue mich, dass du da bist.

00:02:20: Ich freue mich aufs Gespräch.

00:02:22: Apropos Freude, drei Fragen für dich, die du gerne beantworten darfst.

00:02:27: Eins, gibt es etwas, das du nur aus Freude tust?

00:02:31: Oh,

00:02:31: ganz vieles würde ich mal sagen.

00:02:34: Also gut, nur aus Freude.

00:02:36: Ich glaube, ich habe die unheimlich gute Eigenschaft, die Dinge, die ich tun muss, mit Freude zu füllen.

00:02:41: Zum Beispiel Kochen.

00:02:43: Kochen tue ich einfach gerne, weil ich gerne esse.

00:02:46: Und ich kann das unheimlich gut mit eigener Freude und innerer Motivation aufladen.

00:02:50: Deshalb ja, ich tue sehr viele Dinge.

00:02:52: absolut aus Freude.

00:02:54: Weißt du, es gibt so ein Hobby, wo du so sagst, das machst du vielleicht nur für dich oder das ist so komplett zwecklos oder zweckbefrei?

00:03:02: Ich glaube, das ist für mich Bewegung.

00:03:03: Das ist was

00:03:04: wirklich, was ich mir so gönne, wo ich merke, da bin ich ganz bei mir und das ist irgendwie auch herrlich zweckfrei, weil ich mich diesem Leistungsmotiv völlig erziehe.

00:03:13: Auch nicht in einen Fitnessstudio gehe oder mich dabei im Spiegel anguckt, finde ich absolut herrlich.

00:03:18: Ja, völlig zweckfrei.

00:03:20: Schön.

00:03:22: Was machst du, wenn du richtig wütend bist?

00:03:26: Naja, dafür bin ich natürlich, unterlege ich einen massiven Deformation professionell.

00:03:32: Entweder ich komme schon von alleine drauf oder ich frage meine Psychofreundinnen, was ich jetzt schon wieder nicht sehen will oder

00:03:40: warum

00:03:40: mich jetzt jemand geärgert hat, was das wieder für ein Trigger ist.

00:03:43: Also ich bin da sehr weit, aber ich kann mich trotzdem wahnsinnig aufregen, immer noch unterdenkerege ich mich einfach, dann habe ich auch eine Weile mal einen heiligen Zorn, das erlaub ich mir auch.

00:03:52: Und dann ist aber auch irgendwann wieder gut.

00:03:54: oder machst du dann irgendwas noch körperliches?

00:03:56: Oder es gibt ja viele Menschen, die sagen, sie müssen dann irgendwie Sport machen oder?

00:03:59: Ja,

00:03:59: solange riege ich mich halt mittlerweile schon gar nicht mehr.

00:04:01: ich habe mich an extrem vielen Themen wirklich abgearbeitet, weil ich merke, sehr viel starker Ärger, sehr viel starker Trigger haben sehr, sehr viel mit mir und sehr, sehr wenig mit der Situation zu tun.

00:04:14: Es ist einfach etwas, es ist ein Thema in mir, was angetriggert wird.

00:04:19: Und natürlich gibt es immer wieder neue, habe ich immer wieder permanent neue Baustellen, aber ich finde mich da meistens immer selber drin.

00:04:26: Und die dritte Frage, für was bist du gerade sehr dankbar?

00:04:32: Oh, für was bin ich gerade sehr dankbar?

00:04:35: Ich würde mal sagen für ganz vieles, weil als berufsätige Mutter von drei Kindern habe ich Glück und Dankbarkeit neu definiert.

00:04:45: Das ist nämlich für mich die Absenz von Katastrophen.

00:04:48: Wenn man eine große Familie hat und jeder irgendwo in der Welt herumspringt, dann bin ich einfach schon nur dankbar, wenn der Alltag läuft.

00:04:56: Und wenn alle gesund sind und alle gut unterwegs, dafür bin ich wirklich extrem dankbar jeden Tag.

00:05:02: Wie schön.

00:05:03: Dann gibt es viel, wofür man dankbar sein kann, oder?

00:05:06: Ja, ich mache das sowieso und ich merke auch, ich bin auch sehr dankbar für meine Selbstständigkeit.

00:05:11: Ich bin auch enorm dankbar für das, was ich beruflich machen kann.

00:05:16: Ich kann vielleicht auch nichts anderes, aber das, was ich mache, mache ich mit großer Leidenschaft und das erfüllt mich mit die Versinnhaftigkeit, finde ich wunderbar.

00:05:24: Voll schön.

00:05:29: Ja, jetzt sind wir schon so ein bisschen eingestiegen, inhaltlich in das, was du tust, über Dankbarkeit und Wut beziehungsweise auch ein Gestresst sein, vielleicht manchmal von den Dingen und darüber, wie man eigentlich so damit umgeht und was eigentlich auch die innere Bewertung der Dinge, die man erlebt, ausmacht.

00:05:49: Resilienz ist ja so ein sehr großes Trendwort.

00:05:54: Wir müssen resilienter werden.

00:05:56: Ich habe mich gefragt in Vorbereitung auf die Folge und auf das Gespräch mit dir, ob Resilienz quasi eigentlich die selbstgemachte Lösung für ein selbstgemachtes Problem ist.

00:06:10: Selbstgemachtes Problem klingt natürlich jetzt fast ein bisschen abschätzig, ja.

00:06:16: Ciao.

00:06:17: Resilienz ist die Frage, weißt du, wie definiere ich jetzt diesen Begriff?

00:06:22: Wenn wir es jetzt als Widerstandskraft bezeichnen wollen oder als Fähigkeit mit den Herausforderungen des Lebens in gelingender Weise umzugehen, so bezeichne ich das eigentlich.

00:06:33: So

00:06:33: wird es auch häufig, also Widerstandskraft oder eben das, was du gerade gesagt hast, mit den Herausforderungen oder auch Krisen des Lebens umzugehen, dass, wie es gemeinhin meistens definiert wird.

00:06:46: Und du hast sicherlich recht ein Teil von den Herausforderungen, die wir haben, die sind schon sicherlich ausgemacht.

00:06:55: Aber wir sind einfach unglaublichen Anforderungen unterworfen, in unserem heutigen Hiersein, in dem Leben, in der Welt, wo wir uns halt heute jetzt hier vorfinden.

00:07:06: Wir sind alle konfrontiert mit Gegebenheiten, die einfach starke Herausforderungen sind.

00:07:16: Als freiberufliche Trainerin bin ich sehr viel unterwegs, komme sehr rum.

00:07:22: Ich arbeite für die Wirtschaft, ich arbeite für die Kirche, genauso für die Börse.

00:07:26: Ich arbeite mit Menschen in der Informatik, mit Menschen in die Kinderkrippen leiten, also die unterschiedlichsten Menschen, die unterschiedlichsten Bereiche, aber die berichten alle von den gleichen Herausforderungen.

00:07:38: Was sind die Herausforderungen?

00:07:41: In diesen Zeiten würde ich sagen permanent zunehmende Komplexität.

00:07:46: Alles wird herausfordernder.

00:07:48: Alles, die Anforderungen, steigen an uns beruflich wie auch privat.

00:07:53: Wir finden mal raus innerhalb von einem Tag, was die richtige Ernährung für dich ist.

00:07:58: Eine äußerst komplexe Frage.

00:07:59: Da kannst du Wochen und Jahre dran, die dir das Hirn zermattern, was jetzt das Richtige ist.

00:08:05: Also steigende Komplexität, steigende Anforderungen an uns, sicherlich auch Beschleunigungsprozesse.

00:08:13: Wir erleben unser Leben als immer schneller werdend, aber auch diese ganzen, das war es wir heutzutage als Changeprozesse oder Veränderungsprozesse in Firmen oder auch gesellschaftlich sehen, das beschleunigt sich immens.

00:08:29: Kaum läuft etwas, kommt die nächste Veränderung.

00:08:32: Kaum habe ich mich irgendwo eingerichtet, kommt das nächste.

00:08:37: Und das ist eine... Mit dem Gehirn, mit dem wir dem begegnen.

00:08:42: Dieses Gehirn ist angepasst an ein Leben in der Steinzeit.

00:08:46: Und nicht an dieses Tempo, nicht an diese Dauer-Erreichbarkeit.

00:08:50: Und schon unsere Eltern, Großeltern haben noch anders gelebt als wir.

00:08:55: Absolut, ja.

00:08:59: Und ... Ja, also ich meine, du hast es gesagt, unser Gehirn, es passt sich an, aber es braucht Zeit.

00:09:06: Ja, das passt sich in Jahrhunderttausenden an.

00:09:09: Im Moment passt es sich an mit Überforderung.

00:09:12: Und auch mit Kompensationsmechanismen, die wir sehen, die auch suboptimal sind, Menschen versuchen, den Stress, den sie haben oder den Stress, den sie empfinden, irgendwo abzubauen.

00:09:25: Und deshalb dadeln ja so viele Menschen stundenlang an ihrem Handy rum, weil es gibt in dem Moment einfach ein Katzenvideo, entspannt einfach für eine Zehntelsekunde, aber löst den Stress nicht, den ich habe.

00:09:37: Oder stundenlang irgendwie auf Netflix die Zeit zu vernichten, ist ja auch nicht wirklich jetzt gelingendes Selbstmanagement.

00:09:46: Genau, das sind einfach so Kompensationsmechanismen.

00:09:49: Nicht umsonst war auch in den letzten Jahren nicht nur das Wort Resilienz im Trend, sondern auch der Eskapismus.

00:09:55: Also das steht ja nebeneinander.

00:09:57: Das, was du gesagt hast, diese stärker werdende Komplexität in allen Lebensbereichen und gleichzeitig ja irgendwie auch immer stärker der Wunsch, quasi sich davon zu distanzieren, dafür eine Zeit lang auszusteigen.

00:10:13: Also als wenn wir uns nur zwischen den Extremen bewegen, um es überhaupt aushalten zu können.

00:10:22: Das kann es ja nicht sein, oder?

00:10:23: Und das bringt uns vielleicht zurück auch zu deiner Einschlägsfrage.

00:10:26: nochmal mit den selbstgemachten Problemen.

00:10:30: Wir haben diese Anforderung von außen, die sind da, das ist ganz klar.

00:10:35: Aber wir haben eben auch durchaus die Fähigkeit, unser Leben ganz allein zu Hölle zu machen.

00:10:41: In den Ansprüchen, die ich an mich selber habe.

00:10:45: Wenn ich ein hohes Leistungsabmotiv habe, dann möchte ich meine Arbeit nicht nur machen, nein, ich will sie gut machen.

00:10:54: Und wenn ich dann zu noch mit ein bisschen Pflichtgefühl gesegnet bin, dann ist die Frage, kann ich denn am Ende des Tages überhaupt zufrieden sein, wenn ich zwar gearbeitet habe wie ein Idiot?

00:11:04: Aber meine Tudulchen, die ich fertig gekriegt habe, das heißt Gratulation, dann bist du am Abend erschöpft und trotzdem unzufrieden.

00:11:13: Und das sind so Sachen, das ist ganz klar, das sind innere Antreiber, auch so der eigene Perfektionismus, das ist ein innere Antreiber oder auch das eigene Harmoniebedürfnis, wenn ich es gern gut habe mit Menschen, wenn ich gern in Kontakt bin mit Menschen, das sind alles wunderbare Eigenschaften.

00:11:32: Aber wenn die so Ungebremst mit mir durchgehen, dann können die in mir zu Konflikten führen.

00:11:41: Ja.

00:11:42: Und also das ist ja das eine, dass es in mir zu Konflikten führt und das andere, was ich immer das Gefühl habe, gerade bei so immer größer werdender Komplexität, habe ich persönlich auch immer mehr das Bedürfnis, die Sachen kontrollieren zu wollen.

00:11:56: Genau, das ist ein solcher Kompetitionsmechanismus.

00:11:59: Das ist der Klassiker.

00:12:01: Es ist wunderbar, das erlebe ich überall.

00:12:04: Das ist ein Mechanismus, entweder ich springe in den Spaß, wenn ich überfordert bin.

00:12:09: Also, dass ich halt einfach rum mache am Handy oder irgendwelche Shorts gucke oder Instagram oder irgendwas.

00:12:15: Wir haben überall Einladungen, uns irgendwie zu entfernen geistig.

00:12:21: Aber natürlich Kontrolle ist auch eine wunderbare Strategie zu kompensieren, diese Überforderung eigentlich.

00:12:30: Und das haben wir ja, glaube ich, alle in den letzten Jahren gemerkt.

00:12:33: Wir können gar nichts kontrollieren.

00:12:35: Überhaupt nichts.

00:12:36: Nicht mal unsere Blase für mehr als ein paar Stunden.

00:12:41: Aber das ist überall, ich glaube, das ist auch so tief in den ... wirklich in den Köpfen drin.

00:12:46: Und ich erlebe das auch häufig in den ... Coachings, wenn die Menschen zu mir kommen, dann sagen, dann erklären, die mir dann, was sie für Pläne haben und Karriereplanung.

00:12:56: Und dann machen sie dies und dann machen sie das.

00:12:58: Und es ist immer ein Moment, wo ich dann recht weiß, ob ich jetzt herzhaft lachen soll.

00:13:03: Weil ob das klappt, das weiß kein Mensch.

00:13:07: Krieg ich denn die Stelle, die ich mir vorstelle?

00:13:09: Ja, vielleicht, vielleicht aber auch nicht.

00:13:11: Und selbst wenn ich die Stelle bekomme, macht sie mich dann wirklich glücklich?

00:13:16: Wir können das alles nicht kontrollieren.

00:13:20: Ich muss mich dann auch immer selber daran erinnern.

00:13:22: Es gibt so ein Modell mit diesen drei Kreisen, die so quasi drei Kreise die ineinander sind, wo man quasi in den inneren Kreis einträgt, was man wirklich kontrollieren kann.

00:13:32: So ein paar einzelne Dinge kann ich ein Stück weit zumindest kontrollieren.

00:13:35: Ich kann mich dafür entscheiden, was ich esse oder was ich nicht esse zum Beispiel.

00:13:39: Und ob ich Sport mache oder nicht.

00:13:41: Und dann in den mittleren Kreis schreibt man das, was man... Anteilig kontrollieren kann, sowas wie Gesundheit.

00:13:46: Ich kann Sport machen, das heißt aber noch lange nicht, dass ich vor Erkrankungen gefällt bin.

00:13:52: Aber wenn ich eine Erkrankung habe, kann ich natürlich was dafür tun, dass ich da dem entgegen wirke oder mir gute Dinge tun.

00:14:00: Und dann gibt es aber auch ganz viele Dinge, die im äußersten Kreis sind, wo ich mir bewusst machen muss, die kann ich alle nicht kontrollieren.

00:14:07: Und auch wenn ich mir das irgendwie wünsche, da sind andere Menschen involviert, da sind ... So Natur, Entwicklungen.

00:14:14: Korrekt.

00:14:15: All solche Dinge kann ich einfach nicht kontrollieren.

00:14:19: Und das ist so ein Modell, was mir in solchen Situationen dann manchmal hilft, um mich zu vergewissern, hey, es gibt Dinge, die kann natürlich kontrollieren.

00:14:26: Es sind nicht viele.

00:14:28: Aber das ist der Bereich, in dem ich was tun kann.

00:14:30: Genau.

00:14:31: Und das finde ich was Wunderbares.

00:14:33: Wo ist denn mein Einflussbereich?

00:14:34: Das finde ich ein sehr, sehr schönes Bild.

00:14:36: Weil wir sehen gerade, die Menschen sind völlig hinüber aufgrund dieser vielen, vielen, vielen schlechten Nachrichten, viele, diese starke Negativität, die überall da ist.

00:14:48: Und ich kann richtig greifen, wie die Menschen zerbrechen darunter.

00:14:55: Als die COVID-Pandemie begann, Anfang im Jahr, habe ich als Cassandra wirklich Prophetzeit.

00:15:04: Aus der Nummer kommen wir nicht sauber raus.

00:15:06: Die Menschen haben die Kompetenz nicht damit jetzt in gelingener Weise umzugehen.

00:15:11: Und genauso ist es fünf Jahre später.

00:15:13: Wir haben desaströse Zahlen an psychischen Erkrankungen, an körperlichen Erkrankungen.

00:15:19: Den Menschen geht es nicht gut.

00:15:21: In Deutschland sind es offensichtlich alle Kinder und Jugendlichen, die psychische Probleme haben.

00:15:27: Das ist eine riesige Zahl.

00:15:32: Wir sehen einfach, viele Menschen ziehen sich dann schon zurück von diesen Medien, aber irgendwie ist es ja trotzdem noch da.

00:15:41: Also irgendwie ist es ja trotzdem noch irgendwo so im Umfeld, aber darauf haben wir keinen Einfluss korrekt.

00:15:49: Aber wenn ich das eben zurücknehme, und das finde ich jetzt sehr schön, was du gesagt hast, auf den Bereich, wo habe ich Einfluss, dass ich den aber nicht nur, also für mich, ich gehe sogar so weit, dass ich sage, wir haben nicht die Möglichkeit in unserem Kontrollbereich einzugreifen, sondern die Verpflichtung.

00:16:09: Wenn ich es mir zur Aufgabe mache, da wo ich zugreifen kann, in meinem Umfeld, was ist ich?

00:16:15: und wenn es nur der Kellnerin, was Positives zurückzumelden, meinem Kollegen was nettem zu sagen, irgendjemandem in dem Moment dass das Leben ein bisschen besser machen kann oder jemandem nur was aufhebt, was ihm runtergefallen ist.

00:16:29: Dann habe ich in dem Moment aber etwas gemacht, was für mich sinnhaft ist.

00:16:36: Wo ich mich auch und da kommen wir auch in Selbstwirksamkeit erleben.

00:16:40: Selbstwirksamkeit erleben ist ein ganz wichtiger Faktor für psychische Gesundheit.

00:16:44: Und wenn ich natürlich nur die ganze Zeit versuche, hier das Klima zu retten, dann wünsche ich weiterhin viel Spaß.

00:16:50: Das wird in diesem Leben vermutlich nicht mehr funktionieren.

00:16:53: Naja, und ich bin so alt, dass ich dir sagen muss, in meiner Jugend hat man vor einer Eiszeit gewarnt.

00:16:59: Dann hätte ich damals versucht, den Planeten aufzuwärmen wahrscheinlich.

00:17:05: Du verstehst, was ich sagen will.

00:17:08: Wir haben ja nur so begrenzten Einflussbereich.

00:17:13: Und da sind wir vielleicht wieder beim Thema selbstgemachte Probleme.

00:17:16: Wenn ich mich da dann verkapriziere ... habe ich eine wunderbare Möglichkeit geschaffen, mich dauerhaft sehr, sehr unglücklich zu machen.

00:17:28: Hast du es gerade schon angesprochen, also von diesen Problemen, die gesellschaftlich da sind, von den Katastrophen, von den negativen Nachrichten, mit denen wir uns, zu denen wir uns irgendwie verhalten müssen oder auch nicht, wo wir das Bedürfnis haben, uns zurückzuziehen, in den Spaß zu flüchten, in die Ablenkung zu gehen, bis hin zu dem Punkt, wo wir sagen, das sind Dinge, die sind irgendwie in meinem Bereich.

00:17:54: Da kann ich was tun, da muss ich vielleicht auch was tun.

00:17:57: Über die selbstgemachten Probleme und auch den Wunsch nach irgendwie Eskapismus oder vielleicht auch den Wunsch nach Kontrolle bis hin zu dem Bereich von den Dingen, die man vielleicht auch kontrollieren kann oder wo man auch handeln kann.

00:18:09: Du hast schon ein bisschen die Selbstwirksamkeit angesprochen.

00:18:14: Wie viel ist Theorie und wie viel ist Praxis?

00:18:16: Also wie viel ist Jetzt kann ich was tun, jetzt muss ich was tun und wie viel es vielleicht auch davor ein Auseinandersetzen damit, okay, was sind eigentlich, wie gehe ich eigentlich damit um?

00:18:28: Was passiert bei mir?

00:18:29: Wie fühle ich mich damit?

00:18:31: Geht das eine ohne das andere?

00:18:32: Kann ich mich einfach in der Praxis flüchten ohne Selbstreflexion oder kann ich auch einfach nur über Selbstreflexion einen Umgang finden?

00:18:44: Was würdest du sagen?

00:18:45: Ich würde sagen, wir leben in so wunderbaren Zeiten.

00:18:49: Das ist das Gute am schlechten.

00:18:51: Die Zeiten sind irrsinnig herausfordernd, aber es war nie besser, sich in eine gelingende Selbstentwicklung zu begeben.

00:18:58: Sich dem nämlich jetzt zu stellen, weil es ist jetzt nun mal einfach da.

00:19:04: Es gibt eine Theorie von dieser hellen Reise.

00:19:07: Das heißt, wir sind jetzt einfach herausgefordert, in unsere eigene Heldenreise einzutreten.

00:19:12: Und so wie Bilbo auch keine Lust hat dazu.

00:19:16: Und auch erst mal findet, ich bin doch überhaupt kein Meister dieb.

00:19:19: Ich hab diese Fähigkeiten ja gar nicht, wenn wir uns dem jetzt stellen und sagen doch, ich möchte mich dem stellen, ich lebe jetzt in dieser Zeit, oder?

00:19:29: Kein Mensch will gerne in diesen herausfordernden Zeiten leben, aber wie sind wir da?

00:19:32: Irgendein Grund wird es haben, sich dem zu stellen und dann jetzt sagst du, reicht es darüber zu reflektieren.

00:19:40: Wir brauchen beides, überhaupt erst mal die Bereitschaft einzutreten in eine Selbstentwicklung oder vielleicht auch den Druck überhaupt zu spüren.

00:19:49: Ich arbeite ja auch sehr viel mit Führungskräften und auch so mit Nachwuchsführungskräften und meine freche Frage ist dann immer nach.

00:19:57: Merkst du das körperlich schon?

00:19:59: Na,

00:19:59: schläfst noch, schläfst noch.

00:20:01: Und wir reden ja von Dreißigjährigen, so was um den Dreh.

00:20:05: Und ich sag dann immer, Schau, du kannst dich dem Thema Balance in deinem Leben jetzt widmen oder wir sehen uns in fünf Jahren.

00:20:12: Und meistens sehe ich sie dann früher.

00:20:15: Aber wir brauchen die Bereitschaft, das ist das Erste.

00:20:19: Und ich glaube, wir müssen einfach wieder zusammen... führen, was zusammengehört, das ist das Unbewusste und der Verstand der Körper und die Psyche.

00:20:30: Das heißt wahrzunehmen, wie geht es mir überhaupt?

00:20:35: Ich stelle immer wieder fest, dass wir wirklich die Fähigkeit zur Völligen Vergessen unseres Körpers haben.

00:20:44: Wir nehmen unseren Körper dann wahr, wenn er wehtut oder wenn er total erschöpft ist.

00:20:50: Aber einfach mal so nachzugucken, hey, wie geht's mir jetzt eigentlich gerade?

00:20:52: Wie ist denn jetzt eigentlich gerade mein Batterieleradezustand?

00:20:55: Und dann sich zu überlegen, ja, ist der jetzt eigentlich okay?

00:20:58: Dann ist es gut?

00:20:59: Oder ist er vielleicht eigentlich gar nicht okay?

00:21:00: Was könnte ich denn jetzt vielleicht machen?

00:21:03: Um entweder meine Batterien aufzuladen, mir in irgendeiner Form was Gutes zu tun oder, und jetzt wird spannend, mir weniger Stress zu... machen.

00:21:15: Es gibt Situationen, da haben wir Stress, das ist gar keine Frage, aber wir machen in uns dann, wenn wir zum Beispiel meinen, dass wir eben eine Hochleistung erbringen müssen oder jetzt nach dem Urlaub den Anspruch haben, jetzt sämtliche Mails innerhalb eines halben Tages abgearbeitet zu haben, dann muss ich sagen, dann ist das natürlich ein innerer Antreiber, den ich habe.

00:21:42: der ja eigentlich wunderbar ist.

00:21:44: Und hier geht es mir auch darum, immer mit sich selber in den Frieden zu gehen.

00:21:50: Diese inneren Antreiber, die wir haben, Perfektionismus, Leistungsmotiv, Pflichtgefühl, die sind ja wunderbar.

00:21:57: Die haben uns ja weit gebracht.

00:21:59: Aber wir müssen sie eben auch wieder einfangen können oder auch die Fähigkeit lernen zu sagen, so wunderbar.

00:22:06: Für heute ist es genug.

00:22:08: Morgen ist auch noch ein Tag.

00:22:09: Jetzt mache ich morgen weiter.

00:22:11: Und wie lerne ich das?

00:22:14: Selbst Reflexion und eben auch schauen, was es mit mir macht.

00:22:18: Das heißt, im Grunde genommen auch hier im Grunde genommen eine neue Bewertung von Dingen.

00:22:23: Und was manchmal hilft, ist, ich finde, eine wunderbare Möglichkeit, in Zeiten des fortgeschrittenen Wahnsinns hervorragend zu überleben, ist der Humor.

00:22:34: Das ist eine Riesenkompetenz, die man im besten Fall hat.

00:22:40: Und zum Beispiel, man kann auch sich angewöhnen, die Sachen dann humoristisch zu übertreiben.

00:22:46: Ja, wenn ich jetzt diese Mails nicht abarbeite, dann wird mich wohl das Polizeisondereinsatzkommando

00:22:54: abholen,

00:22:54: dann komme ich höchstwahrscheinlich ins Gefängnis, da komme ich auch nie mehr raus, kein Mensch mag mich mehr und wahrscheinlich werde ich sofort entlassen.

00:23:03: Und dann merken wir, es wird gar nichts passieren.

00:23:06: Nichts wird passieren, weil gar kein Mensch den Anspruch an mich hat, dass ich das schaffe.

00:23:11: Das bin nur ich ganz alleine.

00:23:18: Du hast es eben gerade auch schon ein bisschen angesprochen.

00:23:21: Also einmal auf der einen Seite so diese inneren Antreiber, die irgendwie da sind und auf der anderen Seite, was du gesagt hast, was eigentlich zusammen einhergehen sollte miteinander, aber auch den Körper oder unsere Gefühle, die wir teilweise gar nicht mehr so richtig spüren.

00:23:38: Ich glaube, es kennen viele, wenn man irgendwie so im Adrenalin-Modus ist, dass man dann einfach irgendwann denkt, wann habe ich eigentlich zuletzt was gegessen?

00:23:47: Weil einfach der Körper so viel im Modus ist, dass man gar nicht mehr spürt, ob ich jetzt eigentlich gerade, habe ich gerade Hunger oder habe ich gerade kein Hunger oder wann habe ich was getrunken oder so.

00:23:58: Und in meiner Wahrnehmung ist das auch eine total wichtige Kompetenz.

00:24:06: So den Körper wieder, die Körperwahrnehmung wieder zu schulen.

00:24:11: Wie fühlt sich mein Körper gerade an?

00:24:12: Bin ich gerade verspannt?

00:24:13: Wo bin ich gerade verspannt?

00:24:14: Hab ich gerade Hunger?

00:24:15: Hab ich Durst?

00:24:17: Braucht mein Körper das, dass ich mich einfach mal flach auf dem Boden lege und dreimal frisch durchatme?

00:24:22: Oder was braucht mein Körper auch gerade?

00:24:25: Jetzt noch unabhängig von vielleicht dem, was ich emotional brauche oder fühle.

00:24:29: Aber ich hab das Gefühl, das ist auch so eine Kompetenz, die in der größer werden Komplexität, auch der gedanklichen Herausforderung und Anforderung an unseren Geist, der Körper immer so ein bisschen nicht, wenn man nicht zumindest, wenn man nicht gerade irgendwie im Sportbereich arbeitet, der Körper immer so ein bisschen das Mittel zum Zweck ist.

00:24:51: Absolut, wir verzwecken das, das ist sehr richtig.

00:24:54: Wir sind überhaupt nicht mehr gewohnt, in unserem Körper zu wohnen an dieser Stelle.

00:24:58: Danke an die Kirche für zweitausend Jahre Leibfeindlichkeit.

00:25:02: Also das hat nicht positiv dazu beigetragen.

00:25:05: Das ist mal ganz bestimmt so.

00:25:07: Genau, korrekt.

00:25:08: Da hast du einen ganz wichtigen Punkt und deshalb ist auch meine Einstiegsfrage häufig, wenn du dein Handy wärst, welchen Ladezustand hättest du jetzt gerade?

00:25:16: Und allein das reicht schon, dass die Leute meistens dann häufig merken, ja, ja.

00:25:21: Also das ist ja deutlich unter fünfzig Prozent.

00:25:24: Und wenn das unser Handy wäre, würden wir schon längst hysterisch nach einer Steckdose suchen.

00:25:27: Aber bei uns kein Thema.

00:25:29: Machen wir noch mal weiter.

00:25:31: Wenn es nicht geht, dann haben wir noch mal zwei Kaffee rein und dann geht das schon.

00:25:34: Ja.

00:25:35: Das heißt, wir gehen weit über diese Grenzen hinaus.

00:25:38: Mhm.

00:25:39: Was was können wir tun?

00:25:41: Was können wir tun, um um um da sensibler zu werden?

00:25:46: Vielleicht

00:25:47: werden wir zu werden.

00:25:48: Ich denke, was ganz wichtig ist, ist halt.

00:25:51: Es ist extrem aus der Mode gekommen, das Innerhalten.

00:25:56: Innerhalten muss.

00:25:57: Ich finde es so spannend.

00:25:59: Ich weiß gar nicht mehr.

00:26:00: Vielleicht erinnern sich die Älteren von uns noch dran.

00:26:03: Was haben wir gemacht, als wir noch keine Handys hatten?

00:26:07: Weil jetzt du siehst, die Leute warten an der Haltestelle.

00:26:10: Sack sieht sie ins Handy los.

00:26:12: Und was ich mache ist, ich stehe dann so da und gucke dann da so rum.

00:26:17: und guckt dann, scheint irgendwo die Sonne, kann ich mich in die Sonne stellen, kann ich mich irgendwo hinsetzen.

00:26:23: Ich bin einfach präsent.

00:26:25: Wir müssen einfach wieder lernen.

00:26:26: solche... Momente, das ist genauso wie Resilienz, eine sehr überstrapazierter Begriff, Achtsamkeit.

00:26:35: Aber es ist wirklich, ich krieg schon fast allergische Pickel bei dem Begriff, aber es ist darum geht es einfach, Momente von Bewusstheit möchte ich Sie nennen, dass wir uns kurz zurückzoomen in unser Körper, merken, dass wir einen haben, vielleicht auch was machen, was uns in dem Moment gut tut.

00:26:50: Einmal aufstehen, einmal atmen, einmal das Fenster auf, einmal in die Küche laufen, ein Glas Wasser trinken, einfach kurz was machen, was uns wieder aus dem Verstandesmodus rauskommt.

00:27:01: Und wir wissen ja eigentlich, was es ist.

00:27:02: Also der Körper weiß ja.

00:27:04: wusste ja mal intuitiv, was er wann braucht.

00:27:08: Man sagt ja sich selten, ganz bewusst, jetzt muss ich mal ein Fenster öffnen, sondern man merkt, die Luft ist schlecht, ich will das Fenster aufmachen.

00:27:16: Das sind ja einfach Automatismen, die

00:27:18: passieren

00:27:19: und funktionieren und denen auch wieder Vertrauen zu schenken.

00:27:22: Das ist unsere intelligente Intuition.

00:27:25: Und das müssen wir wieder lernen, wirklich in den Arm zu nehmen.

00:27:28: Und deshalb sage ich, es muss zusammenkommen, was zusammengehört.

00:27:33: intelligente Intuition, der Körper und die Psyche.

00:27:36: Und wenn wir das, diese Systeme, die wir haben, diese polaren Systeme gut miteinander synchronisieren, verzahnen, dann sind wir auf einem guten Weg zu einem gelingenden Leben.

00:27:47: Aber es geht nicht über den Verstand, weil ich kann mich nicht entspannt denken.

00:27:52: Und ich kann mich auch nicht glücklich denken.

00:27:55: Das ist leider nicht möglich.

00:27:57: Und gerade diese Momente von Leichtigkeit, Heiterkeit, Gelassenheit, Glückserleben.

00:28:04: Die sind unverfügbar.

00:28:06: Ich kann das nicht machen.

00:28:09: Das ist ein körperliches Resonanzerleben.

00:28:11: Ich habe irgendwo gelesen, diese Beschreibung

00:28:15: in

00:28:16: einem Artikel, glaube ich, unerwartetes beim Shop für Packen.

00:28:21: Und das fand ich sehr schön, weil ... Für mich ist ein Teil von Resilienz oder Achtsamkeit oder Präsenz, wie auch immer man es nennen möchte oder wichtig für diesen Aspekt ist einfach, dass ich überhaupt noch unerwartetes Entdecken

00:28:36: kann,

00:28:37: also dass ich einfach so... Präsent oder bewusst bin mit mir und der Umwelt, dass ich sehen kann, wenn irgendwas Unerwartetes passiert.

00:28:46: Was du jetzt beschreibst, ist etwas in der PSI-Theorie von Julius Kuhl.

00:28:51: Beschreiben wir das als das Extensionsgedächtnis.

00:28:54: Das heißt, dass ich in einer Form von Vigilanz bin, von einer schwebenden Aufmerksamkeit und überhaupt mein Umfeld wahrnehme.

00:29:01: Das Problem an diesem System, an diesem inneren, genialen System, wir kommen nur in dieses System, das ist auch unser innerer Ratgeber, unser Persönlichkeitskern, wir kommen in dieses System nur in einer gelassenen, entspannten inneren Effektlage.

00:29:18: Und das komplementäre System dazu ist unser Fehlerzoom, unser Tunnelblick, unser Risiko, Fehlerfinde, Schwierigkeitserkennungssystem.

00:29:30: Und das haben wir einfach über weite Strecken dauerangeschaltet, weil das unser Überlebenssystem war evolutionspsychologisch.

00:29:40: Wir haben das gebraucht, um zu überleben.

00:29:42: Wir können wunderbar überleben, ohne zu merken, dass die Sonne scheint.

00:29:46: Aber wenn wir es knacken, im Gebüsch nicht hören, die Vorfahren von uns haben es leider nicht geschafft.

00:29:51: Und dadurch sind wir so hoch alert.

00:29:55: auf Negatives.

00:29:56: Und damit leben wir in einer Welt, schau dir die Medien an, da wird eine Angst, ein Angstporno am anderen läuft da.

00:30:04: Das stimmt.

00:30:05: Ja, das stimmt.

00:30:06: Und dann muss man sich nicht wundern, dass die Menschen irgendwie in so einem Zustand sind und sich aber dann eben zunehmend auch versuchen, daraus zurückzuziehen und ja auch aus einer Ja, dann eben auch aus einer Verantwortung gerne rausgehen.

00:30:20: Und da sind wir wieder in dem Bereich, was du angesprochen hast, dieses nicht nur das ist der Bereich, den ich kontrollieren kann, sondern das ist auch der Bereich, in dem ich handeln sollte, weil nur darüber komme ich in eine Selbstwirksamkeit und komme da rein, dass ich eben mit diesen negativen Nachrichten und Meldungen irgendwie aktiv umgehen kann oder die verarbeiten kann.

00:30:44: Und ich erlebe halt Menschen, die jetzt wirklich stärker und stärker sich massiv belastet empfinden, immer dünn heutiger werden, ganz stark auch unter dieser Negativität leiden, die sie auch in sich selbst wahrnehmen, die dann auch keine Freude mehr empfinden, zum Teil an ihrer beruflichen Situation, zum Teil alles in Frage stellen.

00:31:08: Und jetzt sagst du, wie schön wir bräuchten eigentlich diese Offenheit des Entdecken des vielen Positiven.

00:31:13: Das ist richtig.

00:31:14: Aber genau das machen die Leute ja nicht.

00:31:16: Die sind dann in ihrem, die sitzen dann völlig abgeschottet mit Kopfhörern.

00:31:22: Ich finde es hoch irritierend morgens um sechs im Tram mit Kopfhörer gucken in den Handy.

00:31:28: Völlig gar nicht da überhaupt nicht im Moment kriegen nichts mit was passiert.

00:31:34: Und dann kann ich auch nicht sehen, was mich alles Wunderbares umgibt.

00:31:38: Dann sehe ich auch die fehlend kleinen täglichen Wunder nicht.

00:31:47: Ein Aspekt, den wir jetzt noch nicht so angesprochen haben, der für mich aber auch sehr auf der Hand liegt, ist, dass Miteinander Mensch sein.

00:31:56: Weil das sind ja ganz viele Dinge, die uns selbst betreffen und wir können uns da irgendwie selber so versuchen, rauszuarbeiten oder wir schocken uns... persönlich ganz ab.

00:32:05: Und das kommt ja auch so ein bisschen unserem Egoismus zugute.

00:32:10: Wir wollen uns um uns selbst kümmern und wir wollen, dass es uns selbst gut geht.

00:32:14: Und gleichzeitig ist das natürlich der Aspekt, wenn ich so sehr abgeschottet und selber mir bin, beziehungsweise vielleicht maximal noch ein Partner oder den Arbeitskollegen, mit dem ich konfrontiert bin, weil ich sein muss.

00:32:26: Da nehme ich eben auch in der Tram nicht mehr die Menschen um mich rum wahr, mit denen ich eben auch in Kontakt treten könnte oder die vielleicht ja weiß ich nicht irgendwelche Schwierigkeiten haben oder auf Hilfe angewiesen sind oder ja auch ich glaube die Fähigkeit zuzuhören oder Empathie zu empfinden mit meinem Gegenüber.

00:32:47: Ich will ja gar nicht mit den Problemen meines Gegenüberes belastet sein, weil das ist ja noch zusätzlich zu dem was mich eh schon stresst.

00:32:54: Genau diese Frage nach Miteinander Mensch sein und zusammen in dieser hoch komplexen Gesellschaft stecken.

00:33:03: Und das nehme ich auch wahr.

00:33:05: Das ist wirklich etwas, das hat mich auch sehr, sehr überrascht, dass mit dieser Entwicklung der letzten Jahre, mit dieser steigenden Überlastung der Menschen mit diesem sich gestresst fühlen, dass der Fokus kleiner wird und auf sich geht.

00:33:20: Man sieht nur noch sich selbst.

00:33:22: Ich habe noch nie so viele Team-Mediationen oder Team-Entwicklungen machen müssen, weil der Fokus geht verstärkt auf uns selbst auch durch die moderne Arbeitswelt, das mobile Arbeiten.

00:33:35: Homeoffice macht jeder für sich alleine.

00:33:38: Homeoffice hat nicht dazu beigetragen, weil ganz viele so kleine Gespräche am Rande, wo man wieder ein bisschen geplaudert hat, das entfällt jetzt alles völlig auch in den Unternehmen.

00:33:51: Ich habe mehr und mehr Silo-Denken und jede Abteilung meint, Sie ist die einzige Abteilung, die herarbeitet.

00:33:59: Die anderen weiß man überhaupt nicht, ob die überhaupt was arbeiten.

00:34:02: Das ist in der Tat so.

00:34:04: Und ja, es geht immer mehr Rückzug auf uns selbst, aber in eine Form von digitaler Isolation, die ich aber nicht als gelingende Selbstfürsorge bezeichnen würde.

00:34:20: Und weil wir eben, wir sind soziale Wesen und wir sind so fest verdratet.

00:34:26: Und ich merke dann auch, wenn man die Leute dann anspricht, die sind alle total selig, wenn man in so ein nettes kleines Gespräch zwischendurch kommen kann, das ist wirklich was Wunderbares.

00:34:38: Aber wir müssen wieder lernen, aus unserer Isolation raus.

00:34:42: Und was wir ja auch sehen, und das ist auch ein Aspekt des Ganzen, wir erleben aber eine.

00:34:50: Das kommt auch daher, dass die Leute so stark in ihren negativen Mindsets hängen.

00:34:55: Ein Verlust der Diskursfähigkeit gesamtgesellschaftlich.

00:34:58: Wir haben nur noch so viele Spaltungen.

00:35:01: Man kann sich über kaum noch irgendwas gescheit unterhalten.

00:35:05: Und es ist ja nicht nur der Diskurs, sondern es ist ja auch das Aushalten davon, dass jemand anderes einfach anderer Meinung ist.

00:35:15: Wir müssen ja gar nicht immer in den Diskurs gehen, sondern ich kann ja auch einfach sagen, hey, du bist da und ich bin da und das ist okay und wir lassen es jetzt mal so stehen, weil wir müssen vielleicht, vielleicht müssen wir gar kein Kompromiss erbringen.

00:35:28: Vielleicht darf es einfach so nebeneinander stehen bleiben und dann Solange es nicht zu einem Konflikt kommt oder nicht ein Konflikt gelöst werden muss, ist das auch einfach mal so okay.

00:35:38: Klar.

00:35:38: Oder auch mal voneinander lernen und sagen, ja, okay, bin ich deiner Meinung, aber ich verstehe, dass du so denkst, findet überhaupt nicht mehr statt.

00:35:44: Es gibt zwei Meinungen, meine und die falsche.

00:35:47: Und alles ist hochmoralisch aufgeladen.

00:35:50: Absolut.

00:35:50: Das heißt, ich bin definitiv der bessere Mensch.

00:35:52: Und das hat aber eben auch dazu geführt, dass ... Freundeskreise sich verstritten haben, Familien.

00:36:01: Es gibt immer mehr Tabuthemen, über die wir nicht reden können.

00:36:04: Ja, und auch das belastet die Menschen im Moment.

00:36:08: Ich habe in einem Podcast, oder mir wurde von einem Podcast erzählt, in dem wurde auch so ein schönes Modell wieder vorgestellt, wo es darum geht, wie Social Media auch unsere Beziehung und auch vielleicht unsere Diskurskultur verändert hat, nämlich dass so die ganz... engen Bindungen gestärkt hat, weil ich sehr schnell mit meinen ganz engen Leuten kommunizieren kann und dann quasi so die sehr losen Verbindungen auch gestärkt wurden, die Leute zum Beispiel mit denen ich in einem Sportverein bin oder mit denen ich ein selbes Hobby ausübe oder meine Arbeitskollegen.

00:36:42: Aber dass so dieser mittlere Bereich von Menschen mit denen ich umgeben bin, die aber nicht das selbe Hobby haben, sondern einfach vielleicht Ja, wie gesagt, zum Beispiel neben mir im Haus nebenan wohnen oder in der Wohnung nebenan allein schon, dass das durch Social Media quasi nicht gestärkt wurde, weil wir eben uns zurückziehen, den Menschen nicht mehr so wirklich im Hausflur begegnen.

00:37:02: Wer kennt es nicht, dass man hört, jemand ist im Hausflur und man denkt sich, gut, dann warte ich nochmal fünf Minuten, bis ich aus der Haustür gehe.

00:37:10: Jeder kennt es.

00:37:13: weil ich auch in diese beiläufigen Begegnungen von Menschen, die eben sonst nichts mit mir zu tun hätten, gar nicht mehr reingehe.

00:37:21: So, ich umgebe mich nur noch mit meinen Liebsten und mit den Menschen, die mir eh wohlgesonnen sind.

00:37:28: Social Media bestärkt dieses Bubble-Denken, wovon wir immer sprechen.

00:37:31: So, ich begehe mich mit den Leuten, die eh in meiner Bubble sind.

00:37:35: Aber dass sich nochmal den Menschen im Leben oder auch auf Social Media oder auf irgendwelchen Plattformen den Menschen begegnen, mit denen ich lerne, Ungleichheiten auszuhalten, das passiert weniger.

00:37:46: Genau.

00:37:47: Aber ich denke, das eine ist, dass sicherlich sehr wenig Energie insgesamt zur Verfügung steht, den meisten Menschen.

00:37:52: Absolut.

00:37:53: Das Gefühl ist ja, es ist einem alles zu viel.

00:37:56: Und wir haben natürlich auch durch Social Media, und das ist ein Riesenproblem, uns völlig runtergedummt auf Daumen hoch, Daumen runter.

00:38:04: Als ob es keine Ambivalenz gäbe, es ist nur noch gut oder schlecht, richtig oder falsch, und so funktioniert einfach eine komplexe Welt nicht.

00:38:15: Ja, absolut.

00:38:21: Du hast es vorhin schon so ein bisschen angesprochen oder es viel.

00:38:25: auf jeden Fall schon mal der Satz.

00:38:27: Neben dem sozialen Aspekt auch immer diese Frage der Sinnhaftigkeit.

00:38:34: Brauche ich brauche ich einen Sinn in meinem Leben oder brauche ich eine intrinsische Motivation oder eine Sinnhaftigkeit?

00:38:41: oder komme ich, wenn ich einfach die Dinge so mache, weil sie so sind und ich jetzt nur mal diesen Beruf habe, komme ich irgendwann an den Punkt, dass ich dann auch in dieser in dieser Erschöpfung bin oder in dieser Frage nach, was mache ich hier eigentlich?

00:38:53: und ich bin überfordert und das ist irgendwie alles zu viel.

00:38:56: und warum sollte ich das überhaupt noch machen?

00:38:59: Gehört zu einem resilienten Körper auch immer eine gewisse Sinnhaftigkeit oder einem resilienten Geist, eine intrinsische Motivation oder eine Sinnhaftigkeit, die ich entwickeln muss?

00:39:11: Absolut.

00:39:12: Also für mich absolut.

00:39:13: Das steht außer Frage.

00:39:15: Das ist dieses Tiefe.

00:39:17: Natürlich kann ich mein Leben damit verbringen, meine To-do-Listen abzuarbeiten.

00:39:22: Und das auch immer besser und immer pflichtbewusster.

00:39:26: Aber es wird mich nicht glücklich machen.

00:39:29: Ich glaube, das merke ich ganz stark.

00:39:32: Jeder ... Aber verstehst, da sind wir schon wieder.

00:39:35: Man darf sich damit auch schon wieder nicht stressen.

00:39:38: Weil ich dann im gleichen Moment, wenn ich jetzt sagen will, finde das, was du gut machst, finde deine Leidenschaft, sehe ich meine ganzen verzweifelten Studis, aber nicht vor mir, die dann vor lauter, oh Gott, oh Gott, jetzt muss ich das Richtige finden für mich, in völliges Over-Thinking abgleiten und völlig planlos durch die Gegenteiern, völlig sich an den einfachsten Sachen schon wirklich erschöpfen, an diesem Multi-Optionswarnsehen.

00:40:08: völlig erschöpfen.

00:40:11: Aber ja, wir brauchen intrinsische Motivation, aber das muss nicht gleich dieses eine super Riesenziel sein und das ist vielleicht auch ein Problem für Social Media.

00:40:18: Da sehen wir diese super erfolgreichen Leute.

00:40:21: Und dann haben wir das Gefühl, das muss jetzt gleich fliegen und das muss jetzt gleich toll sein, muss es ja alles gar nicht.

00:40:27: Und da sind wieder bei dem, was du gesagt hast, Ambivalenzen aushalten und auch aushalten können, dass man eben noch nicht direkt den Sinn vielleicht für sich gefunden hat oder dass man eben einem Prozess oder in der Entwicklung ist, die nicht jetzt sofort zu Ende ist und dann fertig und dann ist alles richtig und gut und schön, sondern... die auch Zeit brauchen darf.

00:40:48: Korrekt.

00:40:49: Und wir leben halt in einer Leistungsgesellschaft, die auch noch zusätzlich, um es dann noch übler zu machen, auch noch ein Glückstiktat hat.

00:40:57: Das heißt, du musst hier Hochleistung bringen.

00:41:00: Und bist

00:41:00: glücklich sein.

00:41:01: Ja, bist du es nicht?

00:41:03: Aber du bist doch deines eigenen Glücksspitze, doch glücklich.

00:41:06: Und so funktioniert es einfach nicht.

00:41:08: Das heißt, die Leute machen sich auch noch einen Stress damit, sich keinen Stress zu machen.

00:41:13: und glücklich zu sein, anstatt mal wirklich so innerlich loszulassen und auch zum eigenen wieder zurückzukommen.

00:41:23: Was ist mir denn wichtig?

00:41:25: Wir sind zu fremdgesteuert von außen, von so vielen Bildern und von so vielen, was wir meinen, was wir müssen.

00:41:31: Und ich finde, das ist doch ein wunderbarer Hörgut zu ent.

00:41:38: Wir haben uns in ganz vieles verwickelt, was auch die Gesellschaft uns so vorhält, was man muss oder meint zu müssen.

00:41:47: Und wenn man diese Dinge im Entwicklungsprozess im eigenen loslassen kann, ein bisschen Ballast abwerfen, mit leichtem Gepäck reißt sich viel besser durchs Leben.

00:41:58: Ja, finde ich sehr schön, dass du das auch noch mal gesagt hast mit dem Entwickeln.

00:42:02: die Aspekte, in denen wir gar nicht mehr das Gespür für uns haben, weil wir so viel mit unserem Kopf und mit unserem Körper in anderen Gedanken, in anderen Mindsets, in anderen Erwartungen auch natürlich involviert sind oder uns involviert haben, dass wir erst mal ganz bewusst diesen Schritt zurücktreten müssen und sagen müssen, ja.

00:42:27: ist deins, aber ist gar nicht meins.

00:42:29: War noch nie meins.

00:42:31: Ich weiß noch, dass ich irgendwann mal den Moment hatte mit meiner Therapeutin zusammen, haben wir so ein bisschen darüber gesprochen über so Wettbewerb und solche Dinge.

00:42:42: Und sie sagte dann irgendwann zu mir, Frau Horstmann.

00:42:46: Ich glaube, Sie haben einfach gar nicht das Bedürfnis, irgendwie in einem Wettbewerb irgendwie eine Höchstleistung zu erbringen.

00:42:52: Oder Sie sind einfach kein Wettbewerbstüber.

00:42:54: Ich sag's richtig, bin ich absolut nicht.

00:42:55: War ich noch nie, ist überhaupt nicht meins.

00:42:58: Und das war für mich, das wusste ich unbewusst, wusste ich das die ganze Zeit.

00:43:04: Und es war da aber spannend zu sehen, was bei mir passiert ist, als sie mir das gesagt hat, weil ich es so gemerkt habe.

00:43:08: Ja.

00:43:09: Und ich brauche mich auch nicht mehr in meinem Leben.

00:43:12: zumindest nicht bewusst und mit Freude in irgendwelche Wettbewerbe hineinbegeben, weil es einfach nicht meins

00:43:17: ist.

00:43:18: Und das zu spüren, innerlich wahrzunehmen, wo ist meine Passung?

00:43:23: Ich glaube, darum geht es, wenn wir, mir geht es viel mehr als um Resilienz, mir geht es wirklich um ein gelingendes Leben.

00:43:29: Und darum geht es diesen inneren Kompass zu.

00:43:33: den kann ich nicht denken, den kann ich nur spüren und den in Einklang zu bringen mit meinem Verstand, aber mit dem.

00:43:41: Was möchte ich verfolgen?

00:43:42: Was möchte ich aber vielleicht jetzt auch nicht mehr verfolgen?

00:43:46: Und mir ist eben immer wichtig, wohlwollend.

00:43:48: Was war vielleicht bis jetzt stimmig?

00:43:50: Aber jetzt darf ich es loslassen.

00:43:52: Jetzt brauche ich das nicht mehr.

00:43:55: Und auch quasi für sich zu spüren, wo bin ich jetzt gerade?

00:43:58: Ja.

00:43:58: Um zu wissen, das kann ich loslassen.

00:44:00: Und da braucht es vielleicht eine andere Perspektive oder einen neuen Blick.

00:44:03: Und da bin ich jetzt.

00:44:04: Und jetzt verordne ich mich.

00:44:06: Und jetzt schaue ich, wie es jetzt für mich weitergeht.

00:44:09: Genau.

00:44:09: Und was du jetzt sagst, das ist auch nochmal was ganz Wichtiges.

00:44:13: Das sind permanente zirkuläre Prozesse.

00:44:16: Wir sind nie angekommen.

00:44:26: Wir haben dafür Zeit bis zum letzten Tag.

00:44:32: Und weil du es jetzt von Sinnhaftigkeit hast, wir sitzen hier schließlich im RevLab.

00:44:39: Ich habe das erlebt an meiner Mutter, die selber reformierte Pfaktochter war, wie der ihr tiefer Glaube einfach geholfen hat, alle wirklich Schwierigkeiten und auch mein, das ist die Generation, die den Krieg erlebt hat, Vertreibung, Flucht, das ganze Programm, wirklich sinnhaft zu verarbeiten.

00:45:06: Ja, aber das ist es eben.

00:45:07: Aber weißt du, da reden wir eben von von innerer Widerstandskraft und ich glaube, dass es halt sehr sehr individuell verteilt ist unter den Menschen.

00:45:16: Und und ja, da kann der Glaube kann eine eine eine riesige Möglichkeit sein.

00:45:25: dass vielleicht auch noch mal so als Punkt bei allem den inneren Kompass wiederfinden und auch immer gut für Orten auch noch mal die Frage oder sich bewusst machen, welche Ressourcen habe ich und auf welche Ressourcen kann ich zurückgreifen und wie kann ich die nutzen, um quasi auch gut für mich zu sorgen und meinen inneren Kompass gut auszurechten.

00:45:47: Und das Bild, das ich immer verwende, ist da auch so.

00:45:50: diese Bibliothek, versteht alles in deiner Bibliothek

00:45:53: an wunderbaren

00:45:54: Büchern.

00:45:55: Das hast du alles schon erfolgreich gelöst in deinem Leben.

00:46:00: Man kann auch sich wirklich ein Büchlein machen und sich diese Sachen aufschreiben.

00:46:06: Ich habe früher als junges Mädchen ... Ich habe Tagebuch geschrieben und irgendwann habe ich damit aufgehört, weil ich gedacht habe, na, das ist ja ganz toll.

00:46:14: Mein Leben scheint ja eine Aneinanderreihung von Katastrophen zu sein.

00:46:18: Weil ich gemerkt habe, ich habe nur dann geschrieben, wenn es mir schlecht ging.

00:46:22: Und das ist wirklich jetzt auch, wäre auch mein Tipp an alle Menschen da draußen, macht euch ein, ja, egal wie es nennt, ein... Glückstagebuch, ein Erfolgstagebuch, ein Tagebuch für Erfolgserlebnisse, wohlige Momente, glückliche Stunden, wo man all diese Dinge, auch wenn sich jemand bei dir bedankt für irgendetwas oder dir sagt, hey, das hast du super gemacht.

00:46:48: Mensch Jana, ich habe dein Buch gelesen, danke, du hast mir, das hat mir so viel gebracht.

00:46:52: Dann kommt so ein Erleben, kommt da rein.

00:46:55: Und dann, wenn man eine dunkel Stunde hat, das Problem ist immer, wenn es dunkel wird, um einen rum, landen wir in diesem Tunnelblicksystem.

00:47:02: Und dann ist es nur noch dunkel.

00:47:04: Wir sehen dann den Wald von lauter Bäumen nicht mehr.

00:47:06: Da ist nur noch dieser Berg da.

00:47:10: Und wenn ich dann ein Büchlein nehmen kann, wo ich gesehen habe, da hat mir jemand gedankt oder da ist mir was Wunderbares passiert oder da habe ich eine herausfordernde Situation.

00:47:21: Einfach aus mir selbst heraus ganz wunderbar gelöst.

00:47:26: Weil wir stehen ja immer wieder davor und denken, oh, das schaffe ich nie.

00:47:29: Dabei haben wir schon hundertmal geschafft.

00:47:31: Tausende Mal.

00:47:32: Wir haben es aber in dem Moment durch die Wirkungsweise unserer Psyche effektiv vergessen.

00:47:39: Wir haben keinen Zugang zu diesen Ressourcen mehr.

00:47:41: Also ein Ressourcenbuch.

00:47:43: Lass es uns doch ein Reichstums-Ressourcenboy Büchlein nennen.

00:47:46: Find ich schön.

00:47:47: Ja, sehr schön.

00:47:52: Was ich dich jetzt sonst gefragt hätte, hast du schon von alleine eingebracht, was du den Menschen noch mitgeben möchtest.

00:47:58: Also, dass die Menschen sich doch bitte ein Reichtumsressourcen-Büchlein anlegen sollen.

00:48:02: Genau.

00:48:03: Und das dann aber noch etwas draus machen, und zwar in Ritual.

00:48:10: Ich hab... Vor einigen Jahren ja ein, an der Theologischen Fakultät noch ein sehres, zum Thema Spiritualität gemacht.

00:48:18: Und da ist mir das so eingefahren, dass all diesen spirituellen Übungswegen ist immer das regelmäßig geübte Ritual zu eigen.

00:48:26: Und dann habe ich gedacht, wunderbar, und ich mache es mir jetzt zum Ritual jeden Abend.

00:48:32: mir die Sachen, die ein, zwei, drei Sachen, wo ich merke, hey, das war jetzt wunderbar.

00:48:38: Das war jetzt einfach ein Geschenk.

00:48:40: Das war jetzt herrlich.

00:48:41: Da habe ich eine Megafreude gehabt.

00:48:43: Ich habe mit jemandem schallend gelacht.

00:48:45: Ich habe eine Freude erlebt.

00:48:47: Ich habe jemandem eine Freude gemacht.

00:48:49: Keine Ahnung.

00:48:49: Ich habe mich an der Sonne gefreut am Frühling.

00:48:52: Ich habe den Holunder genossen, den Duft, den Frühlings Duft.

00:48:57: Das ist für mich der Inbegriff.

00:48:59: So was kommt in dieses Buch.

00:49:01: Weil wir haben nochmal unsere Psyche nimmt verstärkt, dass negative war.

00:49:07: Und deshalb wir müssen uns aktiv dagegen stellen.

00:49:11: Wir müssen uns aktiv die positiven Sachen, die schönen Sachen, die Ressourcen, den Reichtum und die Erfolge unseres Lebens zurückholen.

00:49:19: Du hast es jetzt gerade schon mal gesagt, ich möchte auch nochmal wiederholen.

00:49:22: Ressourcen, Reichtum und Rituale.

00:49:25: Also das Ritualisierte, die Ressourcen wahrnehmen und den Reichtum sehen und entdecken.

00:49:30: Und sich ganz bewusst dahin zuwenden.

00:49:33: Genau, dem zuwenden, das

00:49:35: ins

00:49:35: Leben nehmen, mit reinnehmen.

00:49:37: Genau, weil wer hat so schön gesagt und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich trotzdem noch... Ein Bäumpfchen pflanzt gel.

00:49:45: Also das heißt, es geht darum, wirklich ganz bewusst immer wieder neu zu pflanzen, immer wieder ganz bewusst das neu zu sehen.

00:49:52: Und das ist ein täglicher Entscheid.

00:49:53: Und der ist in unserem Kontrollbereich.

00:49:55: Ist das nicht cool?

00:49:57: Ich hätte kein schöneres Schlusswort finden können.

00:50:01: In diesem Sinne, falls ihr noch nicht verstanden habt, was ihr mitnehmen sollt aus dem Podcast Pflanzt heute ein Apfelbaum.

00:50:09: Ich danke dir ganz vielmals.

00:50:10: Ich frage dich jetzt noch mal, wie geht es dir jetzt, liebe Caroline?

00:50:13: Passt noch, Blänchen, da muss ich sagen, ich fand es ein wunderbares Gespräch und habe schon wieder tausend neue Ideen für neue Podcasts.

00:50:20: Das ist doch wunderschön.

00:50:21: Vielen lieben Dank fürs Gespräch.

00:50:23: Ich bedanke mich.

00:50:36: Danke.

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